Hausfrauen-
Ratgeber

Ein ſchätzenswertes Büchlein mit über 200 Kniffen und Winken

Vorwort

Wie oft ſchon iſt in Familien durch Flecken Zank und Streit entſtanden! Flecken kommen eben immer wieder vor. Und wieviel Fehler werden begangen bei dem Verſuch die Flecken zu entfernen!

Bei Entfernung von Flecken muß man ſich ſtets über legen, wo der Fleck herrührt und in welcher Stoffart er iſt. Auch müſſen Flecken ſtets ſofort entfernt werden und nicht nach einigen Tagen. Grundverkehrt iſt es auch, kurzerhand Benzin, Salmiakgeiſt uſw. auf den befleckten Stoff zu gießen und darauf herumzureiben; das Übel wird meiſt größer, denn die genannten Reinigungsmittel ſind nicht für alle Stoffarten geſchaffen.

Durch Benützung dieſes Büchleins wird Ihnen manchmal viel Zeit und Ärger erſpart und es wird Ihnen daher ſtändig ein treuer Helfer ſein.

Der Herausgeber.

Reformverſand Sanitas
Zwickau-/Sachſen

Nachdruck verboten.

1. Bierflecke aus Seide oder Wollſtoff.

Man nehme lauwarmes Waſſer und reinen Spiritus (keinen Brennſpiritus) zu gleichen Teilen und feuchte mit dieſem Gemiſch ein Schwämmchen oder weichen Lappen an. Hiermit reibe man die betreffenden Stellen ſorgfältig ab, bis die Flecken verſchwunden ſind, den naſſen Stoff überdecke man mit möglichſt gleichfarbigem Stoff und bügele ihn auf. Aus Kleidern entfernt man ſie leicht, wenn man ſie gleich in ſcharfem Salzwaſſer wäſcht.

2. Blutflecke aus allen Stoffen

entfernt man durch Auswaſchen mit lauwarmem Waſſer. Handelt es ſich um alte Flecke, ſo iſt es zweckmäßig, etwas Soda zuzuſetzen. Man kann die Flecke auch mit naſſer. Stärke bedecken, trocknen laſſen und abbürſten.

3. Blutflecke aus Handarbeiten,

die dadurch entſtehen, daß man ſich beim Anfertigen in die Finger ſticht, werden folgenderweiſe beſeitigt: Man bringt auf die Flecke ſofort etwas angefeuchtete Stärke, die man ein wenig andrückt; den ſo bedeckten Fleck läßt man liegen, bis die Stärke trocken iſt. Dieſe wird dann entfernt. Die Flecken verſchwinden ſelbſt von den feinſten weißen, ſowie farbigen Seiden- und Atlasſtoffen.

4. Brandflecke aus weißer Wäſche

entfernt man, indem man die Wäſche mit kaltem Waſſer anfeuchtet, mit Salz beſtreut und in die Sonne legt. Nach einigen Stunden ſind die Flecke verſchwunden.

5. Fettflecke aus Seide

entfernt man folgendermaßen: Man benetzt den Fleck mit Branntwein und läßt den Stoff eine Stunde ruhig liegen. Nun beſtreicht man die Stelle mit Eigelb und reibt leicht mit den Fingern. Hierauf wird mit friſchem Waſſer nachgewaſchen und leicht ausgedrückt. Das Verfahren iſt gegebenenfalls zu wiederholen. Man kann ſie auch mit einem Brei mit Magneſia und Benzin beſtreichen, den man naß dem Trocknen abbürſtet. Auch Abreiben mit Benzin oder Äther genügt oft ſchon.

6. Ölfarbenflecke

werden folgendermaßen beſeitigt: Spiritus, gereinigtes Terpentinöl und Benzin vermiſcht man gut, befeuchtet damit die Ölfarbenflecke, wenn nötig mehrmals, nimmt die Ölfarbe, nachdem ſich dieſelbe gelöſt, mit einem ſtumpfen Meſſer ab und reibt die Stelle mit einem in heißes Waſſer getauchten Lappen nach. Alte Ölfarbe bedeckt man mit einer Miſchung von 4 Teilen Spiritus, 3 Teilen Schmierſeife und 1 Teil Salmiakgeiſt.

7. Suppenflecke

entfernt man aus Wollſtoffen durch Abreiben des Stoffes mit einer Miſchung von gleichen Teilen Terpentinöl und Benzin. Ein nachträgliches Auswaſchen der Fleckſtelle mit lauwarmem Seifenwaſſer iſt empfehlenswert.

8. Lebertranflecke

verſchwinden aus Kinderwäſche beim Waſchen mit Seife, da Lebertran zu den fetten Ölen zählt, die ſich in Seife löſen. Der anhaftende Lebertrangeruch iſt bei den Wäſcheſtücken durch geringeres Kochen zu beſeitigen.

9. Fettflecke aus Leinen, Wolle und Baumwolle

entfernt man durch Auswaſchen mit Seifenwaſſer (Gallſeife oder venezianiſche Seife) oder auch mit einer Abkochung von Panamaſpänen.

10. Farbflecke aus Seide

entfernt man folgendermaßen: Man reibt den Fleck mit einem Stück Leinwand, das mit einer Miſchung gleicher Teile Terpentin und Äther befeuchtet iſt, ſo lange bis aller Schmutz entfernt iſt. Hierauf wird der Fleck mit pulveriſiertem weißen Bolus in der Dicke einer Meſſerklinge bedeckt, ein Stück Fließpapier darüber gelegt und ein heißes Eiſen darauf gepreßt. Man wiederholt die Prozedur, bis der Fleck verſchwunden iſt.

11. Flecke unbekannter Abſtammung aus Leinen

entfernt man, indem man ſie mittels eines Schwammes mit Ammoniaklöſung (1 Liter Seifenwaſſer und 1 Liter Ammoniak) abreibt und in reinem Waſſer nachſpült.

12. Flecke unbekannter Abſtammung aus Wollſtoffen

entfernt man durch Auswaſchen in einer kochend heißen Miſchung von 1 Teil Ochſengalle, 25 Teilen Borax und 2 Teilen Ammoniak auf 10 Teile Spiritus aufgelöſt unter Beiſetzung von 1½ Teilen Glyzerin. In klarem, warmem Waſſer nachſpülen.

13. Gelbe Flecke aus Weißzeug,

die von Eiſen herrühren, ſind oft ſchwer zu beſeitigen. Man läßt ſich am beſten in der Drogenhandlung folgende Miſchung herſtellen: 5 g Oxalſäure, 5 g Kochſalz in 100 g Waſſer löſen; der Löſung werden zugefügt 5 g Zinnchlorür. Mit dieſem Gemiſch werden die Flecke befeuchtet, eventuell mehrere Male, dann wird mit Waſſer nachgeſpült, dem man auf 1 Liter einen Eßlöffel reine Salzſäure zugeſetzt hat, und ſchließlich mehrmals mit viel reinem Waſſer. Dem letzten Spülwaſſer fügt man etwas Salmiakgeiſt zu.

14. Grasflecke aus Weißzeug

ſind mit einer ſchwachen Löſung von Zinnſalz zu entfernen. Am beſten werden die Fleckſtellen mit der Zinnſalzlöſung benetzt und nachdem gut nachgewaſchen.

15. Grasflecke aus Kleidern

beſeitigt man mit einer Miſchung von 5 g Waſſerſtoffſuperoxyd, 50 g Salmiakgeiſt und 50 g Waſſer. Die Flecke werden mit dieſer Flüſſigkeit beträufelt und nach einigen Minuten mit kaltem Waſſer nachgeſpült.

16. Harzflecke aus Wollſtoffen

zu beſeitigen, bewirkt man am beſten dadurch, daß man den Wollſtoff mit Schmalz einreibt und dann einſeift. Nach einiger Zeit wird dann der Stoff mit Terpentinöl und heißem Waſſer ausgewaſchen und an der Luft getrocknet. Harzflecke kann man auch mit Seifengeiſt behandeln. (Seife in ſtarkem Branntwein auflöſen.)

17. Erdbeerflecke aus Weißzeug

ſind mit verdünntem Chlorwaſſer (Eau de Javelle) oder mit Fleckſtiften zu beſeitigen. Friſche Erdbeerflecke entfernt man leicht mit einer Boraxlöſung. Bei hartnäckigen Flecken ſetze man der Boraxlöſung eine Kleinigkeit Salmiakgeiſt zu.

18. Kaffeeflecke

in Seiden- oder Wollſtoffen entfernt man durch Betupfen mit Glyzerin. Danach ſind die Fleckſtellen mit lauwarmem Waſſer zu waſchen. Aus Tiſchdecken entfernt man ſie, indem man dem Waſſer etwas Borax zufügt.

19. Obſtflecke

entfernt man gut und ſchnell, wenn man die fleckige Stelle ſofort mit Seife und kaltem Waſſer auswäſcht, über Nacht mit Milch bedeckt ſtehen läßt und am nächſten Tag wieder auswäſcht.

20. Kirſchflecke aus Weißzeug

entfernt man, indem man die Fleckſtellen gleich in lauwarmem Waſſer mit Seife wäſcht. Danach tauche man die Flecken in Milch und laſſe ſie über Nacht darin ſtehen. Am andern Tag ſind ſie verſchwunden.

21. Teeflecke

entfernt man ohne jedes Reiben und ohne das zarteſte Gewebe anzugreifen, indem man die Stelle über eine Schüſſel legt und kochendes Waſſer darauf gießt. Der Flecken verblaßt ſchnell und verſchwindet dann vollſtändig. Man achte jedoch darauf, daß das Waſſer kochend iſt.

22. Friſche Kakaoflecke.

Man ſpannt das Wäſcheſtück am beſten über einen tiefen Teller und läßt langſam kaltes Waſſer auf den Fleck träufeln. Mit dem Finger hilft man durch vorſichtiges Reiben.

23. Leinölflecke aus weißer Wäſche

entfernt man, indem man die Wäſcheſtücke in einer Miſchung von Terpentin-Salmiakgeiſtſpiritus über Nacht einweicht, tüchtig auswäſcht und dann zuſammen mit Salmiakterpentinſeife, die man auch dick auf die Stelle reibt, kochen läßt. Hernach behandelt man die Wäſcheſtücke wie alle übrigen. Sollte der Fleck nicht ganz weg ſein, wiederholt man oben beſchriebenes Verfahren.

24. Heidelbeerflecke aus Weißzeug

entfernt man am beſten mit aufgerührter ſaurer Milch, man ſpült mit lauwarmem Waſſer gut nach.

25. Himbeerflecke

ſind aus Tiſchdecken, Servietten und dergleichen mit verdünntem Chlorwaſſer (Eau de Javelle) zu beſeitigen, auch die käuflichen Fleckſtifte für Obſtflecke haben ſich bewährt.

26. Petroleumflecke aus feinen Stoffen

entfernt man, indem man ſie mit einem aus Benzin und gepulverter Kreide bereiteten Brei beſtreicht und dieſen nach dem Trocknen mit einer ſauberen Bürſte entfernt.

27. Regenflecke aus Tuch- und Wollkleidern.

Man miſcht ein wenig Weinſteinöl mit ½ Liter Regenwaſſer in einem Glaſe durcheinander. Nun taucht man ein reines Leinenläppchen in dies Waſſer, betupft die Regenflecke, überſtreicht dann den Tuchſtoff mit einem zweiten trockenen Lappen, und zwar nach Strich des Tuches, worauf man ein reines Leinentuch auf den Stoff breitet und mit einem warmen Bügeleiſen darüber fährt.

28. Schokoladeflecke aus Wäſche.

Man feuchte ſie zuerſt mit Waſſer, dann mit einer Löſung von einem ½ Teelöffel Alaun mit ebenſoviel Weinſtein in 10 Löffel Waſſer und wäſcht nach einigen Stunden die Wäſche wie gewöhnlich.

29. Roſtflecke in der Wäſche.

Ihre Entfernung gelingt durch die Anwendung eines Roſtfleckenentferners, aber auch durch Kleeſalz (Gift) und durch Zitronenſäure. Bei der Verwendung von Kleeſalz iſt zu beachten, daß die Fleckſtelle mit reinem Waſſer nachgewaſchen wird. Man kann auch wie folgt verfahren: Man miſche in einem Glaſe 5 g Sauerkleeſalz, 5 g Zitronenſaft und 5 g Salz mit 40 g weichem Waſſer, beſtreicht mit dieſer Löſung die Stelle, hält dieſelbe an ein mit heißem Waſſer gefülltes und dadurch erhitztes zinnernes Gefäß, worauf der Fleck alsbald verſchwindet. Die Stelle wird noch mit Seifenwaſſer ausgewaſchen.

30. Stearinflecke aus Stoffen und Teppichen

beſeitigt man am einfachſten dadurch, daß man ein Löſchblatt überlegt und darüber bügelt. Entſtehende Ränder entfernt man mit Kölniſch Waſſer.

31. Schweißflecke aus Stoffen

entfernt man durch Waſchen oder Reiben mit venezianiſcher oder Marſeiller Seife. Man löſt die Seife in Regenwaſſer auf und bürſtet den Fleck mit der Löſung tüchtig ab. Je nach dem zu behandelnden Stoffe muß ſie ſtärker oder ſchwächer ſein. Dicke, echt gefärbte Stoffe ertragen eine ſtarke Löſung, während man für dünne Stoffe mit zarten Farben nur eine ſchwache verwenden darf. Man bürſtet ſolange, bis der Fleck weg iſt, wäſcht dann die Stelle mittels eines Schwammes mit kaltem Waſſer und läßt ſie trocknen.

32. Schweißflecke aus Weißwaren

zu entfernen gelingt durch gründliches Auswaſchen mit einer zehnprozentigen Löſung von unterſchwefligſaurem Natron. Danach iſt mit lauwarmem Waſſer gut nachzuſpülen.

33. Schweißflecke aus bunten Stoffen

verſchwinden durch Abreiben mit Salmiakgeiſt oder mit Eſſig.

34. Schweißflecke aus Kleidern

verſchwinden, wenn man die Stellen mit einer Auflöſung von 1 Teil Salizylſäure in 4 Teilen Spiritus betupft.

35. Stockflecke aus Leinenzeug.

Man miſcht einen Eßlöffel fein geſtoßenes Kochſalz mit einem Teelöffel pulveriſiertem Salmiak und löſt beides mit zwei Eßlöffel Waſſer auf, ſo daß eine breiartige Maſſe entſteht. Mit dieſem Brei werden die Flecke beſtrichen; das Zeug wird einige Stunden an die Luft gehängt und dann in die Wäſche gegeben. Man kann die Flecke auch feucht machen und mit Seife einreiben. Dann lege man eine Schicht pulveriſierte Kreide darauf und reibe ſie tüchtig ein.

36. Tabakflecke aus weißen Taſchentüchern

bringt man heraus, indem man die Tücher nach der Wäſche mit Eidotter und Spiritus einreibt, eine Stunde liegen läßt und dann die fleckigen Stellen erſt in gewöhnlichem Branntwein, dann in reinem heißen Waſſer gut auswäſcht. Zuletzt müſſen die Taſchentücher in kaltem Waſſer geſpült werden.

37. Teerflecke aus Kleidungsſtücken

entfernt man mit unverdünntem Seifenſpiritus am beſten, oder mit friſcher ungeſalzener Butter (einreiben), dadurch entſteht ein Fleck, der dem Benzin weicht.

38. Tintenflecke aus Wollgeweben.

Man beſtreicht den Fleck mit beſtem gereinigten Glyzerin, läßt ihn eine Zeit lang weichen und wäſcht mit warmem Seifenwaſſer nach. Tintenflecke von Alizarintinte behandelt man mit Weinſteinſäure.

39. Tintenflecke aus Weißzeug und Leinwand

entfernt man durch Auswaſchen mit Eau de Javelle (Chlorwaſſer). Auch das Abreiben der Flecke mit einem Tintenſtift oder mit Weinſteinſäure iſt empfehlenswert.

40. Weinflecke aus der Wäſche

zu entfernen. Friſche Flecke ſind durch ſofortiges Beſtreuen mit Salz und Waſchen mit Zitronenſaft und Seife zu entfernen; ebenſo iſt es der Wäſche nicht nachteilig, dieſe Flecke vor dem Einweichen mit Butter oder Öl gut einzureiben und ſodann mit Gallſeife tüchtig und wiederholt zu waſchen. Auch ein Waſchen mit Eau de Javelle bringt den Fleck zum Verſchwinden.

41. Das Gelbwerden der Wäſche

entſteht häufig dadurch, daß die Seife vor dem Blauen nicht gründlich genug entfernt wird.

42. Möbelſtoffe und Kleider

reinigt man: Spiritus, Äther und Terpentin zu gleichen Teilen, iſt eine Miſchung, die zur Reinigung von Kleidern und Möbelſtoffen genommen werden. Selbſt zarte Farben halten einem Abreiben mit dieſem Mittel ſtand.

43. Glanzhandſchuhe

zu waſchen Man ſchütte in eine Untertaſſe voll Milch 6 Tropfen Salzſäure und rühre die in der Säure ſich verdickende Milch mit derſelben gut durcheinander, tauche ein Stückchen reinen Flanell hinein und reibe damit die ſchmutzigen Stellen der Handſchuhe ab. Nach vollſtändigem Trocknen ziehe man die hartgewordenen Stellen über den Finger aus.

44. Muſſelinegardinen

müſſen ſtets in Alaunwaſſer geſpült werden, ſie behalten dadurch die Farben und werden außerdem einigermaßen feuerfeſt. Auf ein Liter Waſſer ungefähr ein Teelöffel Alaun.

45. Moderflecken aus Leinwand.

Man löſt eine Handvoll Kochſalz in 1 Liter weichem Waſſer auf, fügt 5 g Salmiakgeiſt dazu und läßt dieſe Miſchung eine halbe Stunde kochen. Mit dieſer Löſung werden die Flecke beſtrichen und im Winter an die Sonne gehängt, während man im Sommer die ſo befeuchtete Leinwand der Raſenbleiche überläßt. Im Notfalle iſt dieſes Verfahren 3—4 mal zu wiederholen.

46. Kleider zu reinigen.

8 g Schwefeläther, 16 g Salmiakgeiſt und 6 Liter Waſſer. Damit überbürſtet man den Stoff oder die Kleider und hängt ſie zum Trocknen auf.

47. Muſſelin-Kleider und -Bluſen zu reinigen

Am beſten nimmt man einen reinen, weißen Leinenlappen, durchnäßt ihn mit Benzin und reibt die zu reinigenden Kleidungsſtücke ab. Iſt dies geſchehen, ſo legt man die Sachen in nicht zu warmes Waſſer und wäſcht ſie. Hartnäckige Fleckſtellen kann man hernach mit etwas Seife waſchen, denn durch das Benzin wird das Auslaufen der Farbe verhütet. Alsdann ſpült man tüchtig in lauwarmem Waſſer aus, drückt mäßig aus und hängt die Kleidungsſtücke auf einen Kleiderbügel zum Trocknen auf. Geplättet wird auf der linken Seite, ſolange der Stoff noch etwas feucht iſt.

48. Um Obſtflecke aus Stoffen zu entfernen,

beſonders aus Tiſchwäſche, ſpanne man die befleckten Stellen über die Öffnung eines Topfes, gieße kochendes Waſſer darauf und der Fleck wird verſchwinden.

49. Kleider und Unterkleider aus Kunſtſeidetrikot

dürfen nicht hängend aufbewahrt werden, ſie recken ſich ſehr leicht aus und kommen aus der Form. Da ſie ſehr wenig Raum einnehmen und gegen Druck nicht beſonders empfindlich ſind, lege man ſie flach in ein Fach.

50. Weißen Cheviot zu reinigen.

Weißen Cheviot reinigt man, indem man ihn zuerſt mit einer ganz ſauberen Bürſte vom Staub befreit und die einzelnen Flecke, beſonders die ſchmutzigen Säume mit Salmiakgeiſt abreibt. Iſt der Cheviot gelb geworden, ſo taucht man ihn in einen Eimer Waſſer, dem man. etwas gut aufgelöſtes und ſchaumig geſchlagenes Seifenpulver ſowie 3 Eßlöffel Salmiakgeiſt zufügt. Zwiſchen den Händen gut durchgedrückt, wird der Cheviot ohne viel Reiben durch dieſes Waſſerbad wieder weiß ohne einzulaufen.

51. Behandlung von wollenen Sachen.

Wollene Sachen dürfen niemals eingeweicht werden. Sie müſſen gewaſchen und im Waſſer von derſelben Temperatur geſpült werden. Dann bleiben ſie weich und mollig.

52. Leicht reine und weiße Wäſche erreicht man,

wenn man beim Einweichen ſehr ſchmutziger Wäſche dem Waſſer ein wenig Terpentin zuſetzt. Der Schmutz wird dann leicht gelöſt, man hat weniger Arbeit und die Wäſche wird viel weißer. Man kann auch Petroleum nehmen, wenn es ſich um raſche Reinigung ſchmutziger Stoffe handelt, Schmutz iſt fettiger Natur und Petroleum wirkt löſend auf Fett. Man gebraucht es am vorteilhafteſten beim Einweichen ſchon, indem man auf einen Eimer Waſſer 10 Liter Seifenbrühe einen Eßlöffel Petroleum untermiſcht. Während des ſpäteren Waſchens verſchwindet des Petroleum und es bleibt nicht der geringſte Geruch zurück.

53. Behandlung gefärbter Stoffe.

Man muß vermeiden, gefärbte Stoffe auszuwringen. Es iſt vorteilhafter, man drückt ſie leicht aus, hängt ſie auf und läßt ſie trocknen.

54. Um feine weiße wollene Tücher leicht zu waſchen,

nimmt man Seifenwurzeln, ſchneidet und kocht ſie mit Regenwaſſer. In dieſer Brühe, die man gut lauwarm anwendet, werden die Tücher oder ſonſtige wollene Gegenſtände gewaſchen. Die Tücher, beſonders geſtrickte, werden in der Wäſche ſchön weiß, nicht gelb, wie von Seife und laufen nicht ein.

55. Teerflecke aus Stoff zu entfernen.

Teerflecke entfernt man am unſchädlichſten aus jedem Stoff und jeder Farbe durch Einreiben mit Eigelb, wodurch ſich der Teer löſt. Man ſpült mit reichlichem, nicht zu warmem Waſſer nach.

56. Randflecke.

Beim Entfernen von Flecken aus Stoffen mit Benzin bleibt oft ein häßlicher Rand. Das kann verhindert werden, wenn man den Stoff, während er noch feucht iſt, plättet.

57. Weiße Filzhüte zu reinigen.

Man nehme Magneſia und mache daraus mit kaltem Waſſer eine Paſte, die man mit einem reinen weichen. Pinſel auf den Hut aufträgt. Die Paſte bleibt ein paar Stunden liegen, wird dann tüchtig abgebürſtet und der Hut iſt wie neu.

58. Auffriſchen von Taſchen aus Leder.

Um Taſchen aus Leder, die unanſehnlich geworden ſind, aufzufriſchen, empfiehlt es ſich, ſie mit warmem Waſſer, dem man ein wenig Eſſig zufügt, abzuwaſchen. Mit .einem weichen Tuch gut trocken reiben. Dann miſche man Eiweiß, das ein wenig geſchlagen, mit etwas Terpentin. Mit einem Flanellappen reibe man dieſe Miſchung auf das Leder. Zum Schluß poliere man mit einem weichen Lappen. Das Leder bekommt neuen Glanz.

59. Behandlung der Regenſchirme.

Regenſchirme werden zum Trocknen nur halb aufgeſpannt. Darauf werden die Gelenke der Stangen mit einer Federpoſe leicht eingeölt, wodurch die Roſtbildung verhütet wird und die Stangen nicht ſo raſch brechen. Beim Aufbewahren ſtelle man den Schirm ungerollt mit dem Griff nach unten in den Schrank.

60. Behandlung von Herren-Steh-Umlegekragen.

Beim Plätten der Herren-Steh-Umlegekragen empfiehlt es ſich, einen weißen Flanellſtreifen zwiſchen die Kragenwände zu legen vor dem Plätten. Man vermeidet dadurch das Zerreißen der ſeidenen Selbſtbinder beim Anlegen, denn oft beſchädigt man wertvolle Krawatten durch zu eng zuſammengeplättete Kragen,

61. Behandlung von Bett- und Tiſchwäſche.

Bett- und Tiſchwäſche ſollte man nach der Wäſche nicht immer der Länge nach legen, ſondern manchmal auch quer. Die Falten gehen meiſt am erſten entzwei und das wird verhütet, indem man die Stellung der Falten wechſelt.

62. Seidene Taſchentücher zu waſchen.

Wenn man weiße Seidentaſchentücher wäſcht, muß man ein wenig Sorgfalt anwenden, damit ſie nicht gelb werden. Um das zu verhindern, dürfen ſie niemals gekocht, oder mit Seife gerieben werden. Man macht einen Seifenſchaum aus lauwarmem Waſſer, in dem man das Tuch drückt und knetet. Dann wringt man es gut aus, trocknet es ſchnell und plättet es feucht, aber nicht naß.

63. Wozu Kleie gut iſt!
Als Schmutzentferner iſt Kleie unerreichbar.

Das zarteſte Muſſeline wird vorteilhaft damit gewaſchen, und, um Ölfarbe zu reinigen, iſt ſie vorzüglich. Als Kopfwäſche reinigt ſie die Kopfhaut gründlich und gibt den Haaren Glanz. Die Haut, damit gewaſchen, wird weiß, und dem Bade zugefügt, iſt Kleie wohltuend. Man bereite ſie zum Gebrauch folgendermaßen: Einen Leinenbeutel fülle man mit Kleie, gieße kochendes Waſſer darüber, laſſe es 15 Minuten ſtehen, drücke den Beutel aus und das Waſſer iſt fertig zum Gebrauch.

64. Roſtflecke zu entfernen.

Man miſche in einem Glaſe 5 g Sauerkleeſalz, 5 g Zitronenſaft und 5 g Salz mit 40 g weichem Waſſer, beſtreicht mit dieſer Löſung die Flecke, hält dieſelben dann an ein mit heißem Waſſer gefülltes und dadurch erhitztes zinnernes Gefäß, worauf der Fleck alsbald verſchwindet. Die Stelle wird alsdann noch mit Seifenwaſſer ausgewaſchen.

65. Seidene Tücher zu waſchen.

Um ſeidene Tücher zu waſchen, bedient man ſich des Kartoffelwaſſers. Man reibt rohe Kartoffeln und preßt ſie aus; mit dem Waſſer gewaſchen, werden die Sachen nicht nur rein und die Farben laufen nicht aus, ſondern ſie erhalten auch einen eigenartigen Glanz.

66. Flecke von Säuren.

Man nimmt Salmiakgeiſt, verdünnt ihn mit 4 Teilen Waſſer und ſtreicht die Flüſſigkeit auf den befleckten Stellen, die man, wenn der Fleck verſchwunden iſt, mit reinem Waſſer auswäſcht.

67. Um Gummiſchuhe lange zu erhalten,

müſſen ſie nach jedem Gebrauch mit einem weichen, feuchten Läppchen leicht abgewiſcht und dann trocken gerieben werden, worauf man mit einem mit Petroleum befeuchteten Lappen nachputzt. Sind kleine Löcher, ſo löſe man etwas Kolophonium in Spiritus auf und beſtreiche damit die betreffenden Stellen. Die Maſſe erhärtet bald.

68. Um farbige Ledergürtel zu reinigen

löſt man Hirſchhornſalz in heißem Waſſer auf, läßt die Löſung abkühlen und reibt die Flecken ſolange, bis Schaum entſteht. Nötigenfalls muß man dieſes Verfahren wiederholen. Dann trocknet man die Stelle mit einem weichen Tuche und reibt mit etwas Eiweiß nach. Auf die gleiche Weiſe werden Flecken aus farbigen Lederſchuhen entfernt.

69. Satin erhöhten Glanz zu geben.

Um Satin nach dem Waſchen erhöhten Glanz zu geben, füge man nach dem Spülwaſſer etwas Borax bei.

70. Waſchlederne Handſchuhe

wäſcht man an der Hand mit Seife und lauwarmem Waſſer, ohne ſie zu ſpülen. Wenn ſie getrocknet ſind, zieht man ſie gerade,

71. Läſtiges Kleben der Wäſche am Bügeleiſen

iſt dadurch abzuwenden, daß man etwas Salz dem Stärkewaſſer zuſetzt.

72. Zucker- und Schaumwein-, Likörflecke und dergl. aus lichter Seide, metallfarbigem Plüſch und ähnlichen zarten Stoffen

entfernt man folgendermaßen: Man nimmt ein reines Leinenläppchen und reibt die fleckige Stelle ſolange mit deſtilliertem Waſſer, bis der Fleck verſchwunden iſt, auch Graphit und Blutflecke laſſen ſich auf dieſe Weiſe entfernen.

73. Wäſcheleine-Erſatz.

Anſtatt der Wäſcheleine läßt ſich verzinkter Draht ſehr gut benutzen. Derſelbe iſt ſtet8 rein, wenn er immer trocken abgerieben wird. Iſt er etwas zu dünn für die Klammern, ſo überſchlage man beim Anklammern der Wäſche das Wäſcheſtück. Der Draht iſt von unbegrenzter Haltbarkeit.

74. Klammerflecke

entfernt man in leichten Fällen mit einem Teelöffel Weinſteinſäure, die in einem halben Liter Waſſer gelöſt iſt. Darin weicht man die Flecken ein, läßt über Nacht ſtehen und wäſcht dann aus. Genügt dieſes Mittel nicht, ſo bleicht man mit Waſſerſtoffſuperoxyd, das mit der gleichen Menge Waſſer verdünnt iſt, wozu dann noch ſoviel Salmiakgeiſt geſetzt wird, daß die Löſung deutlich danach riecht.

75. Goldkäfer-Schuhe auffriſchen.

100 g feinen Holzlack und einen Eßlöffel Rhizinusöl zuſammen tüchtig durchſchütteln, dann 10 g Methylviolett zuſetzen.

76. Grasflecke

beſeitigt man mit Spiritus oder reinem Alkohol. Man vermeide aber, daß die Flecke vorher mit Waſſer in Berührung kommen. Am zweckmäßigſten läßt man auch die Flecken erſt etwas in Spiritus oder Alkohol weichen, ehe man ſie ausreibt.

77. Um fettig gewordene Rockkragen und Hutleder

zu reinigen, nehme man 10 Teile Waſſer und 1 Teil Salmiakgeiſt. Mit dieſer Miſchung waſche man, unter Anwendung eines Schwammes oder einer Bürſte. Das Fett wird ſich auflöſen und die Stellen werden ganz rein erſcheinen.

78. Ölflecke in Teppichen

entfernt man mit Magneſia und Benzin. Die beiden Teile werden zu einem dicken Brei angerührt und mit einem Holz oder Hornmeſſer auf den Fleck gebracht. Iſt die Maſſe trocken, ſo entfernt man das Pulver mit einer Bürſte. Sollte der Fleck noch nicht ganz verſchwunden ſein, ſo iſt das Verfahren zu wiederholen.

79. Druckflecke auf Plüſch

kann man beſeitigen, indem man die Rückſeite des Stoffes leicht anfeuchtet und über heiße Dämpfe oder über ein heißes Bügeleiſen zieht.

80. Das Klopfen der Teppiche

wird ſehr oft verkehrt gemacht. Wenn man den Teppich von der Rückſeite klopft, ſo wird naturgemäß der meiſte Staub ſchon entfernt. Es genügt dann für die Vorderſeite ein ſanftes Klopfen und ein nicht zu rauhes Bürſten.

81. Siegellackflecke aus Schreibtiſchbezügen, Kleidungsſtücken und polierten Tiſchplatten

zu entfernen. Man betupft die Siegellackflecke mit Spiritus, wiederholt öfters dieſes Verfahren und allmählich ſchwinden die Flecke, da der Spiritus den Siegellack auflöſt. Die betreffenden Stellen ſind vorſichtig trocken zu reiben und ein wenig zu bürſten, damit keine Ränder entſtehen. Bei Tiſchplatten muß man nachher mit Möbelpolitur oder einem Gemiſch von Spiritus und feinem Öl nachreiben.

82. Regen oder Flecke von gelben Lederhandſchuhen

Man nehme ein wollenes Tuch, einige Tropfen Benzin, reibt damit Stelle für Stelle gut ein, und zwar ſo lange, bis durchweg ein ſchöner Glanz entſteht. Das Leder wird hierdurch auch weich und geſchmeidig.

83. Die ſo beliebten Reiher

kann man ſehr gut ſelber reinigen. Man bereitet ſich eine lauwarme Brühe von guter Kernſeife und legt den Reiher einige Minuten hinein. Dann faßt man ihn feſt mit der einen Hand, daß er mit allen Fäſerchen zuſammenklebt und ſtreicht immer leicht mit einem großen Stück Kernſeife daran hinunter. Man wiederholt das ſolange, als ſich noch Schmutz löſt. Dann nimmt man lauwarmes reines Waſſer ſolange, bis es ganz klar bleibt. In einer Blumenvaſe trocknet man dann den Reiher in einigen Stunden. Sollte er etwas zuſammenkleben, ſo muß man ihn vorſichtig auseinanderbiegen.

84. Flecken von roter Tinte

laſſen ſich durch Beſtreichen mit friſchem reinen Senf entfernen. Hernach waſche man den Fleck mit einem Schwamm.

85. Bronzeflecke

zu beſeitigen, gelingt durch Erweichen der Fettſtelle mit Terpentinöl oder Benzinoform und nachher leichtes Reiben.

86. Schuhzeug gegen Schimmel ſchützen.

Alle Stiefel und Schuhe, die an einem feuchten Ort aufbewahrt werden, ſetzen leicht Schimmel an, der natürlich dem Leder ſehr ſchadet. Man verhindert dies, indem man die Schuhe oder Stiefel mit einer Löſung von 1 Teil Kampfer in 9 Teilen Terpentinöl beſtreicht. Da dieſes Verfahren auch gegen das Benagen des Schuhzeuges von Mäuſen und Ratten ſchützt, iſt beſonders bei den Stiefeln zu empfehlen, die ſeltener getragen werden.

87. Cheviot entglänzt man

folgendermaßen: man nehme ein Stück von dem gleichen Stoff oder ein Stück reines Leinen, macht es in kaltem Waſſer gut naß, drückt leicht aus und legt es auf die glänzenden Stellen. Dann fährt man mit einem heißen Plätteiſen darüber, wobei das naſſe Tuch etwas hochgenommen werden muß, damit der Dampf entweichen kann. Man darf das Tuch aber nicht ſolange bügeln, bis es trocken iſt, denn dann wäre alle Mühe vergebens.

88. Reinigen farbiger Seidenſtrümpfe.

Bon heißen Seifenflocken und warmem Waſſer bereitet man einen Schaum und tut ein bißchen Salz hinzu, um zu verhindern, daß die Farben auslaufen. Nun reibe man die Strümpfe zart mit der Hand, ſpüle ſie mehrmals, lege ſie in ein Tuch und wringe ſie damit gut aus. Dann trockne man ſie ſchnell in der Luft und plätte ſie leicht mit einem warmen Eiſen links über. Seidene Strümpfe trage man nie länger als zwei Tage hintereinander.

89. Plättwäſche

gibt man erhöhten Glanz, indem man der Stärke einen Teelöffel Salz beifügt — Bett- und Tiſchwäſche ſollte man nach der Wäſche nicht immer der Länge nach legen, ſondern manchmal quer. Die Falten gehen meiſt am erſten entzwei und das wird verhütet, indem man die Stellung der Falten wechſelt.

90. Zylinderhüte, welche vom Regen durchnäßt ſind,

läßt man zunächſt trocknen. Hierauf faltet man ein reines weißes Tuch handbreit zuſammen, hält dieſes über kochendes Waſſer und bearbeitet dann den Hut mit dem Tuch, wie mit der Bürſte.

91. Schnittmuſter

bringt man glatt auf den Stoff ohne die läſtigen Stecknadeln, indem man das Schnittmuſter mit einem heißen Eiſen auf den Stoff plättet.

92. Brandflecken aus Lampenglocken

kann man vollſtändig entfernen durch tüchtiges Reiben mit angefeuchtetem Kochſalz.

93. Sachgemäße Pflege der Schuhe

muß beſonders dann geübt werden, wenn ſie bei naſſem Wetter getragen wurden. Wo keine Leiſten zum trocknen derſelben, nehme man alte Lappen oder Zeitungspapier.

94. Fett- und Ölflecke aus Schriftſtücken

entfernt man ſchnell und ſicher. Man tränke ein Wattebäuſchchen mit Benzin und verreibe dieſes auf dem betreffenden Fett- beziehungsweiſe Ölfleck. Unter dem Fettfleck legt man währenddem ein Löſchblatt. Iſt das Benzin verdunſtet und der Fleck noch nicht entfernt, ſo wiederhole man dieſes Verfahren, bis das gewünſchte Reſultat erzielt iſt. Zu bemerken iſt, daß ſich friſche Flecke natürlich ſchneller als veraltete entfernen laſſen.

95. Fettflecke aus Büchern.

In einer Reibſchale übergießt man gebrannte Magneſia mit ſoviel Benzol, daß beim Kneten ein dicker Brei entſteht. Dieſer wird auf die Fettflecke geſtrichen und zwei Stunden beſchwert. Man läßt den Brei ſolange liegen, bis die Magneſia wieder bröckelig und ſtaubig geworden iſt, und entfernt ſie dann durch vorſichtiges Abreiben, ohne daß hierbei das Buch irgendwie beſchädigt wird. Schmutzflecke werden wie folgt behandelt: Man befeuchtet die Stelle mittels eines feinen Pinſels mit Waſſerſtoffſuperoxyd. Das Papier leidet hierdurch keinen Schaden.

96. Fettflecke in Marmor

entfernt man, indem man die betreffende Stelle mit Eſſig begießt, dieſen einige Zeit dort ſtehen läßt und dann mit warmem Waſſer wegwäſcht.

97. Ölfarbenflecke.

werden folgendermaßen beſeitigt: Spiritus, gereinigtes Terpentinöl und Benzin vermiſcht man gut, befeuchtet damit die Ölfarbenflecke, wenn nötig mehrmals, nimmt die Ölfarbe, nachdem ſich dieſelbe gelöſt, mit einem ſtumpfen Meſſer ab und reibt die Stelle mit einem in heißes Waſſer getauchten Lappen nach. Alte Ölfarbe bedeckt man mit einer Miſchung von 4 Teilen Spiritus, 3 Teilen Schmierſeife und einem Teil Salmiakgeiſt.

98, Eſſigflecke auf Meſſern

zu entfernen. Sind die Flecke ſchon ſehr tief eingefreſſen, ſo hilft nur ein Abſchleifen. Oberflächliche Flecke laſſen ſich durch Putzen mit Spiritus und Putzſtein oder Sand entfernen. Man legt dazu das Meſſer aufs Putzbrett oder auf den Tiſch, benetzt einen. kleinen Pfropfen mit Spiritus, taucht ihn in geſchabten Putzſtein und reibt damit die Flecke kräftig. Auch Petroleum erweicht ſolche Flecke. Überhaupt putzt es ſich mit einem Pfropfen ſehr gut, weil man ihn die vertieften Kanten am Griffe gründlich hinein kann.

99. Fliegenflecke

werden von Glasgegenſtänden mit verdünntem Salmiakgeiſt entfernt. Von Möbelſtücken wäſcht man die Flecken mit einem Schwamm und lauwarmem Waſſer ab.

100. Kalkflecke,

die beim Weißen des Plafonds oft vorkommen, reibt man zunächſt mit einem groben Lappen trocken ab, Sind ſie ſehr hartnäckig, ſo verwende man zum Abweichen Eſſig.

101. Nußflecke von den Händen

entfernt man am beſten durch Schwefeldampf. Man feuchte die Hände an und nach dem Schwefeln wäſcht man ſie mit Seife nach. Auch Zitronenſaft nimmt die Flecke weg.

102. Flecke aus ſilbernen Eierlöffeln zu entfernen.

Um Flecke aus Eierlöffeln zu entfernen, reibt man ſie mit einem weichen Lappen, der in Salz getaucht wird, ab. Ebenſo verfährt man mit Paſtetenſchüſſeln, die im Ofen Flecke bekommen haben. Sie verſchwinden ſofort, wenn man die Fingerſpite in den Ruß des Ofenlochs taucht und ohne Lappen damit abreibt. Nachſpülen mit heißem Waſſer nötig.

103. Flecke und Schrammen an hellen unteren Türrahmen zu entfernen.

Dieſe namentlich in kinderreichen Familien unvermeidlichen häßlichen Flecken, die durch Anſtoßen mit den Stiefeln entſtehen und durch Schuhcreme und Wichſe verſchuldet werden, ſind ſehr raſch durch einen Lappen, den man mit etwas Bohnerwachs beſtreicht, zu entfernen. Zudem verhütet dieſes Mittel das Stumpfwerden des Anſtriches, das beim Abſeifen oder Reinigen mit Salmiakwaſſer nach und nach ſelbſt bei größter Schonung eintritt.

104. Roſtflecke von Nickel

entfernt man mit einer Miſchung von 1 Teil Schwefelſäure (Vorſicht! Gift!) und 50 Teilen Alkohol und ſpült noch mit Waſſer nach.

105. Schimmelflecke von Tapeten

verſchwinden, wenn man die Stellen mit einer Auflöſung von 1 Teil Salizylſäure und 4 Teilen Spiritus betupft.

106. Tintenflecke von den Händen

entfernt man durch Abreiben mit Bimsſtein. Auch Betupfen mit Zitronenſäure führt zum Ziel.

107. Ölgemälde

reinigt man auf folgende Weiſe: ⅛ Liter Branntwein, 1 Eiweiß und 3 g pulveriſierten Kandiszucker rührt und quirlt man gut durcheinander und beſtreicht mittels eines feinen Schwammes mit dieſer Flüſſigkeit das Gemälde, das vorher mittels eines anderen Schwammes mit friſchem Waſſer gereinigt worden iſt. Dies Verfahren kann ohne Nachteil für die Bilder oftmals angewendet werden; es verhindert das Abſpringen der Farbe.

108. Korbmöbel

werden ſchön rein durch folgendes Verfahren: Man löſt in lauwarmem Waſſer ein paar Löffel Kleeſalz (Vorſicht! Gift!) auf und rührt ebenſoviel Schlemmkreide hinein. Mit dieſer Miſchung bürſtet man die Möbel tüchtig durch und ſpült mit Eſſigwaſſer na<. Die Korbmöbel werden dadurch wie neu.

109. Korbmöbel (Peddigrohr)

reinigt man am beſten mit kräftigem Seifenwaſſer ohne Soda. Durch Soda wird Peddigrohr nämlich grau. Man bürſtet mit einer weichen Bürſte und ſpült mit heißem Waſſer ein paarmal nach. Dann beſtreut man das Geflecht mit pulveriſiertem Schwefel, läßt vollſtändig trocknen und entfernt zuletzt den Schwefel mit einem ſauberen Pinſel.

110. Kronenleuchter aus Bronze

reinigt man, indem man ſie zu dieſem Zwecke mit einer heißen Zichorienblüte abwäſcht. Nachdem reibt man ſie mit reinen weichen Tüchern trocken.

111. Polierte Möbel

reinigt man, indem man die Möbel mit einem Brei abreibt, der aus Olivenöl und Kartoffelmehl beſteht. Meiſtens genügt es auch ſchon, ſie mit Teeaufguß abzuwaſchen und auch mit einem trockenen Leder abzureiben, auch eine Miſchung von Petroleum und Waſſer und Nachbehandlung mit einem wollenen Lappen machen ſie rein und glänzend.

112. Elfenbein bleicht man,

indem man es mit einem Flanellappen abreibt, der zuvor in Terpentinöl getaucht wurde. Hierauf ſetzt man den Gegenſtand der Einwirkung der Sonnenſtrahlen aus. Nach einigen Tagen iſt die gelbe Farbe vollſtändig verſchwunden und das Elfenbein erſcheint wie neu.

Meſſergriffe aus Elfenbein, die ihre Farbe verloren haben, erhalten ihre urſprüngliche Reinheit wieder, wenn man eine halbe Zitrone in Salz taucht und die Griffe damit abreibt. Elfenbeingegenſtände wie Schmuck uſw. reinigt man auch mit Milch mittels eines kleinen Pinſel8. Das Verfahren nimmt den Staub weg und gibt neuen Glanz.

113. Reinigen blind gewordenen Glaſes.

Die Fenſter werden vollſtändig klar, wenn man ſie mit in Regenwaſſer getauchten Brenneſſeln ſcheuert und danach ſpült. Gläſerne Gefäße, in denen ölige, fette Subſtanzen aufbewahrt geweſen, reinigt man am beſten mit der Lauge, die von Buchenholzaſche gewonnen wird. Flaſchen, in denen Bier, Wein oder Eſſig war, werden durch Koks- oder Steinkohlenaſche gereinigt, während Waſſerflaſchen oder Goldfiſchgläſer, in denen ſich aus dem Waſſer Ränder von Kalk gebildet haben, am beſten durch ſcharfen Eſſig geſäubert werden.

114. Spielkarten

laſſen ſich folgendermaßen reinigen: Ein kleines Tuch befeuchtet man mit einigen Tropfen Eau de Cologne und reibt damit die Spielkarten leicht ab. Nun läßt man die Karten etwas trocknen und reibt dann mit einem anderen Tuch nach. Durch das Nachreiben erhalten die Karten ihren urſprünglichen Glanz und haben nun nahezu das Ausſehen neuer Karten.

115. Schmutziger Marmor

wird wieder wie neu, wenn man wie folgt verfährt: In einer irdenen oder porzellanen Schüſſel mengt man mit einem Stück Holz gebrannten Kalk mit einer Waſſerlöſung von Seife ſolange, bis ein gleichmäßiger dünner Brei entſteht. Dieſen trägt man mit einem flachen Holzſcheit auf die ſchmutzigen Marmorplatten auf und wäſcht ihn nach 1 bis 2 Tagen mit einem Lappen ab. Dann reinigt man die Marmorplatten mit lauwarmem Waſſer. Den geſchwundenen Glanz kann man mit einer Politur von Wachs und Terpentin wieder herſtellen. Die Politur erhält man fertig auch in Drogerien.

116. Reinigen von Gipsmodellen

Abbürſten mit dünner Sodalöſung und folgender Abreibung mit einem Tuch. Die Figuren mit einem dünnen Magneſiabrei beſtreichen, dieſen trocknen laſſen und dann mit harter Bürſte abbürſten. Figuren gründlich reinigen und dann mit einer Löſung von Zinkweiß 2—3 mal beſtreichen, der etwas Gummiarabikum zugeſetzt wird.

117. Uhrketten uſw.

reinigt man mit trockener Zigarrenaſche.

118. Silberne Beſtecke ohne Putzen blank erhalten.

Silber- und Alpakaſilber-Beſtecke tauche man nach dem Abwaſchen in heißes Waſſer, dem man auf ½ Liter 1 Teelöffel voll Salmiakgeiſt zufügt, um ſie darauf ſofort mit weichen Leinentüchern nachzureiben und zu polieren.

119. Farbanſtrich auf Glas.

Der Farbanſtrich löſt ſich infolge Einreiben mit Salmiakgeiſt, ſo daß man die Farbe dann leicht mit einem Meſſer fortnehmen kann. Anſtatt Salmiakgeiſt kann man auch Schmierſeife nehmen, dieſe ſchont ſogar noch den Farbanſtrich der Holzteile.

120. Schimmel von Schinken und Würſten

entfernt man mit Kochſalz, das auf einem Teller mit Waſſer zu einem dünnen Brei vermiſcht wird. Mit dieſem Brei beſtreicht man Schinken und Würſte, worauf der Schimmel ſofort verſchwindet. Nach einigen Tagen überziehen ſich überdies die Fleiſchwaren mit Salzkriſtallen, die jeder ferneren Schimmelbildung vorbeugen.

121. Schaufenſterſchwitzen.

Gegen das Beſchlagen der Schaufenſter bewährt ſich folgendes Mittel: 55 g Glyzerin werden in 63 proz. Spiritus aufgelöſt. Erſcheint die Miſchung waſſerklar, ſo wird die innere Fläche des Schaufenſters mittels eines Fenſterleders oder Leinwandlappens, der mit der Löſung befeuchtet iſt, abgerieben, wodurch nicht nur das Gefrieren, ſondern auch das Beſchlagen und Schwitzen der Fenſter vermieden wird.

122. Unechte Metalle.

Die verſchiedenen Legierungen, aus denen heute vielfach moderner Schmuck hergeſtellt wird, reinigt man mit abſolutem Alkohol und Watte, eingeſetzte Steine mit Leder.

123. Jettſchmuckgegenſtände

erhalten wieder Hochglanz, wenn man ſie mit Watte und wenig Öl reinigt und ebenfalls mit Leder nachreibt.

124. Zweckmäßige Säuberung und Erhaltung des Klaviers.

Zur gründlichen Säuberung des Inſtrumentes öffnet man den Deckel und entfernt die Platte des Gehäuſes, die ſich leicht aus den Scharnieren heben und wieder einſetzen läßt. Mit einem weichen Pinſel und einem trockenen Tuch entfernt man behutſam den anſitzenden Staub aus Holzfugen, Hämmern und Saiten. Der Flügel läßt ſich durch das Freilegen des Mechanismus leicht ſäubern. Man bediene ſich nur eines Pinſels, deſſen Borſten feſtſitzen und nicht haaren. Es kommt oft vor, daß bei älteren, viel gebrauchten Klavieren die Pedalen zu knarren beginnen; um dieſem Nebengeräuſch abzuhelfen, hebe man die untere Platte ab und beſtreiche die Holzfugen des knarrenden Pedals mit weichem Fett, aber nie mit Öl. Auch durch Lockerung der Pedalſchraube iſt dies ſtörende Geräuſch oftmals beſeitigt. Taſten, die viel geſpielt werden, reinigt man mit einem weichen Schwämmchen oder Läppchen, in Eſſigwaſſer oder Spiritus getaucht. Auch in Familien, in denen das Klavier ſelten benutzt wird, muß es häufig geöffnet werden, um die Taſten vor dem Gelbwerden zu ſchützen, das durch Luftabſchluß verurſacht wird. Aus dem gleichen Grunde darf man bei einem geſchloſſenen Klavier keinen Läufer auf die Taſtatur legen. Um die Politur des Holzes rein und wie neu zu erhalten, empfiehlt ſich die Anwendung des erprobten Mittels: Man miſche etwas Milch mit einigen Tropfen Speiſeöl oder zerlaſſener Margarine und etwas Eſſig, womit mittels eines weichen Tuches gleichmäßig verrieben und leicht nachpoliert wird. Eine andere wirkſame Politur kann man mit kleinen Lichtſtümpfen, die, geſchabt, in Benzin aufgelöſt werden, herſtellen.

125. Goldene Halsketten, Ringe und Armbänder ohne Steine

reinigt man mittels lauem Seifenwaſſer und weicher Bürſte und trocknet ſie mit angewärmten Sägeſpänen oder in warmer Ofenröhre. Sehr ſchmutzige Kettchen ſchüttelt man am beſten gleich in einem Fläſchchen mit Seifenwaſſer gründlich durch, um ſie dann ebenſo zu trocknen. Zum Schluß reibt man ſie mit wenig Pariſer Rot und weichem Leder blank.

126. Silberne Ketten, Armbänder, Broſchen und Gegenſtände ohne Steine

reibt man mit wollenem Tuch ab, das man in eine Miſchung von gleichen Teilen Spiritus und Magneſiakalk taucht. Schwarz gewordenes Silber wird durch gleiche Teile von Magneſia und Salmiakgeiſt wieder blank.

127. Steine, echt oder unecht,

reinigt man mit weichen Bürſtchen und Kölniſchem Waſſer, nachdem man ſie zuvor einige Minuten darin liegen läßt.

128. Bernſtein

wird wieder ſchön glänzend, wenn man ihn mit wollenem Lappen und Weingeiſt behandelt.

129. Behandlung neuer Zahnbürſten.

Man wird zuweilen finden, daß eine Zahnbürſte ſchon nach kurzem Gebrauch die Borſten verliert. Das kann einigermaßen vermieden werden, wenn man die neue Bürſte vor dem Gebrauch 1 Tag ins Waſſer legt.

130. Linoleum ſauber und friſch zu erhalten.

Man reibe es mit Paraffin ab. Zum Polieren eignet ſich nichts beſſer als Bienenwachs und Terpentin. Um die farbigen Muſter im Linoleum friſch zu erhalten, darf man ihn nie mit heißem Waſſer und Seife reinigen, ſondern ſtets mit lauwarmem Waſſer und weichen Lappen.

131. Reinigung von Geweihen.

Mit feuchtem Wolltuch, dem etwas Seife eingerieben iſt, reibt man das ganze Geweih ab, bis kein Schmutz mehr weg geht. Dann wäſcht man etwas feucht nach und trocknet mit Leinentuch gründlich ab, Sind die weißen Stellen des bloßliegenden Knochens nicht weiß genug, ſo bleicht man ſie vorſichtig mit techn. Waſſerſtoffſuperoxyd.

132. Behandlung wertvoller Porzellane.

Wertvolles Porzellan muß beim Waſchen vorſichtig behandelt werden. Am beſten iſt es, man taucht ein Stückchen Schwamm in lauwarmes Waſſer und wäſcht die Stücke damit. Niemals ſollte Soda verwendet werden, wo Goldmalerei angebracht iſt.

133. Reinigung von Kupferkeſſeln.

Wenn man einen Kupferkeſſel reinigen will, iſt es ſehr ratſam, ihn vorher mit kochendem Waſſer zu füllen. Der Keſſel läßt ſich dann ſchneller und beſſer ſäubern.

134. Korallen

reibe man vorſichtig mit Leinenlappen, in Seifenwaſſer getaucht, ſauber, um ihnen mit Leder Glanz zu verleihen.

135. Behandlung von Nagelbürſten.

In der Nagelbürſte bleiben oft Seifenreſte hängen und mit der Zeit wird die Bürſte weich und unbrauchbar. Dies zu verhüten lege man die Bürſte von Zeit zu Zeit in kaltes Waſſer mit etwas Salz. Auf 1 Liter Waſſer ein Eßlöffel Salz. Man laſſe die Bürſte 4—5 Stunden in dieſer Löſung liegen.

136. Behandlung von Ölfarbenanſtrichen.

Ölfarbe muß ſehr vorſichtig gewaſchen, nie heftig gerieben werden. Man vermeide heißes Waſſer und erneuere es, ſobald es anfängt, ſchmutzig auszuſehen. Der Lappen, mit dem man trocken reibt, muß ſehr ſauber ſein.

137. Um gefrorene Fenſterſcheiben

raſch klar zu machen, beſtreicht man ſie mit einem Pinſel oder Schwamm mit einer in lauwarmem Waſſer vollzogenen Löſung von Kochſalz oder Alaun, die ſo feſt ſein muß, daß ſie ein Ei trägt, wozu eine Handvoll Salz oder Alaun auf ½ Liter Waſſer nötig iſt. Bei ſtarkem Froſt muß das angefeuchtete Glas ſofort abgetrocknet werden.

138. Um Flaſchen und Gefäße,

in welchen ſtark riechende Flüſſigkeiten aufbewahrt wurden, vollkommen geruchlos und rein zu machen, bedient man ſich ſchwarzen Senfmehles. Man ſchütte ein wenig davon mit etwas lauwarmem Waſſer in die Gefäße, ſpült ſie hierauf mit Waſſer und wiederholt das Verfahren. Flaſchen, in denen Bier, Wein oder Eſſig war, werden durch Koks- oder Steinkohlenaſche gereinigt. Waſſerflaſchen oder Goldfiſchgläſer, in denen ſich aus dem Waſſer Ränder von Kalk gebildet haben, ſäubert man am beſten durch ſcharfen Eſſig und Salz,

139. Goldborten reinigt man,

indem man ſie mit einer Zwiebelſcheibe abreibt und mit kaltem Waſſer nachſpült.

140. Luftdichtes Verkorken von Flaſchen

erreicht man dadurch, daß man die Korken vorher einige Minuten in Öl legt. Dadurch werden die Korke waſſerdicht.

141. Putzen von Meſſingtürſchlöſſern.

Türſchlöſſer aus Meſſing, die mit Grünſpan behaftet ſind, reinigt man, indem man ſie mit Petroleum und Sand bürſtet, mit einem feuchten Lappen wäſcht und mit einem weichen Tuche abtrocknet. Das Schloß wird wie neu.

142. Reinigung von vergoldeten Rahmen.

Um vergoldete Rahmen zu reinigen, überſtreicht man ſie mit einem Pinſel oder Schwamm mit Weineſſig. Nach einigen Minuten ſpüle man mit klarem Waſſer nach und laſſe die Rahmen in der Zugluft vollſtändig trocknen.

143. Flecke von Spiegeln und Fenſtern

entfernt man, indem man ein Stückchen Flanell in Kampferſpiritus taucht und das Glas damit abreibt. Auch Abreiben mit pulveriſiertem kohlenſauren Kalk gelingt, der mit Spiritus angefeuchtet worden iſt. Auch Glasreinigungsſeife kann hierzu verwendet werden.

144. Zimmer- und feuchte Kellerluft trocken machen.

Wenn die Kellerluft feucht iſt, kann ſie vollſtändig trocken gemacht werden, indem man je nach der Größe des Raumes eine entſprechende Menge friſch gebr. Kalk in ein offenes Gefäß hineinſtellt. Der Kalk zieht die Feuchtigkeit der Luft begierig an und kann daher auf dieſe Weiſe ein Keller oder ein Raum in kurzer Zeit trocken gemacht werden. Sobald die Kalkſtücke in Pulver zerfallen, iſt der Sättigungsgrad eingetreten und der abgelöſchte Kalk iſt durch friſchen gebrannten Kalk zu erſetzen.

145. Malerflecke vom Fenſter entfernen.

Die häßlichen Flecke, die die Maler oft an den Fenſtern zurücklaſſen, können mit Miſchung von Öl und Terpentin und pulveriſiertem Bimsſtein leicht entfernt werden.

146. Fliegenſchmutz aus ſeidenen Lampenſchirmen

entfernt man leicht, indem man die betreffenden Stellen mit einem in lauwarmen Eſſigwaſſer getauchten Läppchen vorſichtig abreibt. Hierdurch verſchwindet der Schmutz, ohne die Farbe der Seide anzugreifen.

147. Ein gutes Mittel, Mäuſe und Ratten in die aufgeſtellten Fallen zu locken,

beſteht darin, den in der Falle befindlichen Köder mit einem Tropfen Roſenholzöl zu benetzen. Der Geruch des Öls, den dieſe Tiere beſonders lieben, zieht ſie ſo unwiderſtehlich an, daß ſie unfehlbar an den gelegten Köder gehen und ſo gefangen werden können. Das Roſenholzöl erhält man in jeder Drogenhandlung.

148. Teppiche erhalten.

Um Teppiche gut zu erhalten, reinige man ſie einmal in der Woche mit Bürſte, die man in einen Eimer mit heißem Waſſer getaucht hat, dem man einen Schuß Terpentin zufügt. Dieſe Behandlung vertreibt nicht allein die Motten, ſondern friſcht auch die Farben wunderbar auf. Noch ein Vorteil liegt darin, daß kein Staub umherfliegt. Man wird ſtaunen, was für eine Menge Schmutz ſich am Boden des Eimers nach dem Bürſten befindet. Das Klopfen der Teppiche wird oft verkehrt gemacht. Wenn man den Teppich von der Rückſeite klopft, ſo wird naturgemäß der meiſte Staub ſchon entfernt. Es genügt für die Vorderſeite ein ſanftes Klopfen und nicht zu rauh bürſten.

149. Motten in Polſtermöbel zu vertilgen.

Man macht Eſſigdämpfe unter die Möbel und läßt die Polſter davon durchziehen. Man gießt zu dem Zweck guten, ſtarken Eſſig, mit einigen Tropfen Vitriolöl verſetzt, auf heiße Platten oder Plätteiſen. Die Dämpfe hält man mit Decken zuſammen. Häufiges Tabakrauchen vertreibt die Motten aus den Zimmern.

150. Guter Blumendünger für Zimmerblumen.

Das Waſſer, worin das Fleiſch gewaſchen wird, iſt als Gießwaſſer ein ſehr guter Blumendünger für Zimmerblumen.

151. Flecken von Händen zu entfernen.

Ein vorzügliches Mittel, Flecke von Händen zu entfernen, iſt Eſſig. Damit die Hände wieder geſchmeidig werden, reibe man ſie ſogleich mit einem Tropfen Glyzerin ein. Bei hartnäckigen Flecken nehme man etwas Öl und Zucker, mache eine Paſte daraus und reibe die Hände.

152. Fenſter und Spiegelſcheiben.

Schmutzige Fenſterſcheiben, Spiegelſcheiben und ſonſtige Gegenſtände aus Glas werden ſauber, wenn man ſie vor dem eigentlichen Putzen mit Waſſer, dem etwas Brennſpiritus beigegeben iſt, mit einer durchgeſchnittenen Zwiebel reibt.

153. Reinigung von Kämmen und Bürſten.

Kämme und Bürſten ſollen regelmäßig wöchentlich gereinigt werden. Dieſe Arbeit iſt nicht ſehr beliebt, weicht man aber die Sachen in Waſſer mit etwas Salmiak ein, ſo iſt nur noch ein Nachſpülen mit klarem Waſſer nötig. Die Reinigung iſt ganz ohne weiteres Zutun vonſtatten gegangen. Bürſten müſſen bekanntlich während des Trocknens ſtet8 mit den Borſten nach unten liegen.

154, Wiederherſtellung von Beſen.

Man ſoll einen Beſen nicht gleich fortwerfen, wenn die Borſten zuſammengedrückt ſind. Man nehme einen Keſſel mit kochendem Waſſer, wenn dies kräftig dampft, hält man den Beſen darüber. Die Borſten werden normal.

155. Reinigung von Beſen und Bürſten.

Das Waſſer, in dem die Wäſche gekocht wurde, gibt eine gute Seifenlauge zum Reinigen der Beſen und Bürſten. Dieſe Arbeit wird meiſt in ganz unbeſtimmten Abſtänden vorgenommen, trotzdem ſie ſehr notwendig iſt. Wird das Reinigen einmal am Schluß des Waſchtages feſtgeſetzt, ſo wird es auch ausgeführt werden.

156. Behandlung von Haarbürſten.

Alte Haarbürſten werden mit der Zeit leicht weich und unbrauchbar. Man kann ſie wieder feſt und härter machen, wenn man ſie in eine ſtarke Alaunlöſung taucht. Die Borſten reinige man in warmem Waſſer mit Soda und trockne an der Luft.

157. Gummiſauger.

Es iſt ein großer Fehler, wenn die Gummiſauger ausgekocht werden, denn durch das Kochen leidet der Gummi, es genügt ſchon, wenn der Sauger mit Waſſer durchgeſpült wird und dann in kaltem Waſſer liegen bleibt.

158. Eimer zu reinigen.

Eimer und derartige Behälter ſind oft ſo ſchmutzig, daß man ſie auf gewöhnlichem Wege nicht reinigen kann. Man reibe ſie mit Terpentin ab und ſie werden ſchnell ganz ſauber.

159. Feine Glaskaraffen,

welche nur ſelten in Gebrauch genommen werden, trocknet man vor dem Fortſtellen von innen aus, indem man eine lange dünne Rolle Löſch- oder Filtrierpapier bis auf den Boden hineinſteckt, dieſe ſaugt den letzten Reſt von Feuchtigkeit auf.

160. Silber zu reinigen.

Silberſeife hat den Nachteil, daß man bei ſtarkem Reiben zuviel Silber abreibt. Deshalb iſt es ſehr zu empfehlen, das Silber in heißes Seifenwaſſer mit Soda zu legen, einzeln zu putzen und heiß abzutrocknen, wodurch es einen ſehr ſchönen Glanz erhält.

161. Schwämme zu reinigen.

Schwämme werden von Laugen und ſiedenden Flüſſigkeiten angegriffen. Daher reinigt man die durch langen Gebrauch ſchmierig gewordenen Schwämme am beſten kalt mit ſehr verdünnter Salzſäure. Badeſchwämme bilden bei Unſauberkeit eine ſehr günſtige Brutſtätte für mikroſkopiſch kleine Pilze. Um ſie ſauber zu erhalten, werden ſie am beſten öfters mit ſtarkem Salzwaſſer ausgewaſchen, dann mit reinem Waſſer nachgewaſchen, gut ausgedrückt und an der Luft getrocknet.

162. Aluminiumtöpfe und -ſchüſſeln wie neu,

wenn man ſie mit Apfelſchalen oder Rhabarberfaſern auskocht, dann austrocknet und mit recht feinem Schmirgelpapier abreibt. Es muß gleichmäßig von innen und außen gerieben werden, bis keine Streifen mehr vorhanden ſind. Stearinöl und Wienerkalk gibt eine Putzmiſchung dazu.

163. Weihnachtskerzen.

Wenn man Weihnachtskerzen vorher eine Stunde in Salzwaſſer legt und dann abtrocknet, ſo iſt der Übelſtand des Tropfens behoben.

164. Praktiſcher Leim.

Wenn es ſich darum handelt, 3. B. in der Haushaltung ein Glas- oder Porzellanſtück, ein Spielzeug oder dergleichen, wenn es zerbrochen, ſchnell zu verleimen, ſo löſt man in einem erwärmten Löffel etwas weiße Gelatine mit ein wenig Eſſig auf und beſtreicht die zu verleimenden Gegenſtände mit der erhaltenen klaren Löſung. Hat man dem Eſſig einige Körnchen chromſaures Kali zugeſetzt, ſo kann man es ſogar nachher in Waſſer legen, ohne daß es an der verleimten Stelle auseinandergeht.

165. Den beſten Porzellankitt

ergibt eine Miſchung von Kaſein und Waſſerglas. Man verrührt einen Teil Kaſein mit 4 Teilen Waſſerglas, beſtreicht die Bruchränder und preßt ſie feſt zuſammen.

166. Büroleim.

Ein guter und wohl der billigſte Büroleim iſt Waſſerglas. Man erhält für 10 Pfg. eine ganze Menge.

167. Entfernung von weißen Waſſerflecken.

Bleibt Waſſer unbeachtet auf geſtrichenen Fenſterbrettern oder Fußböden ſtehen, ſo gibt es bekanntlich weiße Flecke. Bei Fußböden verſchwinden ſie bald von ſelbſt, da dieſe täglich naß aufgewiſcht werden, Bei Fenſterbrettern bedecke man die Stellen dick mit angefeuchteter Zigarrenaſche, entferne am nächſten Tage und reibe mit einem Lappen und etwas Petroleum nach.

168. Korke paſſend zu machen.

Will ein Kork nicht paſſen, weil er zu dick iſt, ſo verſuche man ja nicht, ihn außen dünner zu ſchälen, ſondern ſchneide mit ſcharfem Meſſer ein keilförmiges Stück heraus, dann wird er leicht und dicht paſſen.

169. Lackierte Möbel zu reinigen.

Man beſtreicht die Möbel mit Schellack, der vorher in Weingeiſt aufgelöſt iſt, reibt ſie darauf feſt mit einem Leinwandlappen ab, bis ſie trocken und glänzend ſind.

170. Übler Ausgußgeruch.

Man lege zuweilen ein großes Stück Soda in den Ausguß und laſſe das Waſſer darüber laufen. Die Röhren bleiben dadurch frei von Fettablagerungen und der Ausguß bleibt geruchfrei.

171. Spiegel

darf man nie ſo aufhängen, daß die direkten Sonnen ſtrahlen ſie treffen. Dadurch werden ſie frühzeitig wolkig und unbrauchbar.

172. Borax

iſt außerordentlich nützlich im Haushalt und darf nie fehlen. Porzellan und Glas in einer abgekühlten Boraxlöſung gewaſchen, erhalten herrlichen Glanz. Schwämme und Bürſten reinigt man in Boraxlöſung. Boraxpulver vertilgt Schwaben. Man zerſtreue es in die Schwabenlöcher. (OCR-Anmerkung: Ich denke es ſind Schaben gemeint, aber es ſteht Schwaben im Originaldruck.)

473. Trübe Gläſer zu reinigen.

Wenn Gläſer ihr gutes Ausſehen eingebüßt haben, erhalten ſie ihren alten Glanz wieder, wenn man ſie mit einer Pottaſchelöſung füllt, der man. einen Teil Salmiakgeiſt hinzugeſetzt hat und ſie hiermit längere Zeit ſtehen läßt. Dann werden ſie gründlich und in üblicher Weiſe blank poliert.

174. Goldfiſchpflege.

Man nehme ſtets nur ein und dieſelbe Waſſerquantität, und zwar auf jedes Fiſchchen 1 Liter Waſſer. Im Sommer wechſle man täglich, im Winter jeden zweiten oder dritten Tag das Waſſer. Behälter muß tief ſein und den Boden bedeckt man mit kleinen, glatten Kieſeln. Man halte den Behälter in ſchattiger Stellung und faſſe nie die Fiſche anders als im Netze. Auch dürfen Goldfiſche nicht mit Brot gefüttert werden. Man gebe den Goldfiſchen als Futter möglichſt Ameiſeneier.

175. Reinigung von Bettfedern.

Um Bettfedern zu reinigen, weiche man ſie drei bis vier Tage in eine ſchwache Löſung von kohlenſaurem Natron ein. Dann tut man ſie auf ein Sieb und läßt die Flüſſigkeit gut abtropfen. Hierauf wäſcht man die Federn m reinem, klaren Waſſer und trocknet ſie auf Netzen.

176. Brillengläſer laufen nicht an,

wenn man etwas Glyzerin mit Schmierſeife vermiſcht und dann ein ganz klein wenig die Gläſer damit betupft. Nachdem wird das Glas mit einem weichen Lederläppchen blank geputzt. Auch Fenſter- und Laternenſcheiben an Fahrzeugen kann man auf die Weiſe behandeln.

177. Herd- und Ofentüren blank zu erhalten.

Herd- und Ofentüren laſſen ſich ſchön ſchwarz und blank erhalten, wenn man ſie mit geräucherten Speckſchwarten einreibt und dann mit Zeitungspapier nachpoliert. — Ebenſo kann man die Herdplatte behandeln. Gaskocher ſehen beſonders blank und ſauber aus, wenn man ſie nach jedem Gebrauch mit fettem Papier abreibt. Man vermeidet dadurch das häßliche Beſchmieren der Hände, das bei Ofenſchmiere nicht zu vermeiden iſt.

178. Reinigung von Porzellanteekannen.

Die häßlichen braunen Flecke in der Porzellanteekanne laſſen ſich, namentlich, wenn ſie alt ſind, ſchwer entfernen. Man verſuche Eſſig und Salz und reibe tüchtig damit, die Flecke werden meiſt verſchwinden.

179. Gegen Verbrennung

werden alle möglichen Mittel empfohlen, eines der einfachſten aber, welches in jedem Haushalt vorhanden zu ſein pflegt, wird immer noch nicht genug gewürdigt: das Mehl. Wer ſich verbrennt, muß ſofort den erkrankten Teil dick mit Mehl beſtreuen, nicht bloß ſtark pudern, und das Mehl längere Zeit liegen laſſen, dann hört der Schmerz ſofort auf und es gibt keine Blaſen. Man kann auch geſchwind einige rohe Kartoffeln reiben und dieſe auflegen, bis ärztliche Hilfe zur Stelle iſt.

180. Unverbrennbares Papier.

Um unverbrennbares Papier herzuſtellen, welches ſich zum Einhüllen von wichtigen Papieren eignet, taucht man Packpapier in eine Alaunlöſung und läßt es trocknen.

181. Fliegen im Zimmer

ſind im Sommer eine Plage. ES iſt aber auch nicht angenehm und kein äſthetiſcher Anblick, einen Fliegenfänger vor Augen zu haben. Man lege abends Zeitungspapier auf die Fenſterbretter und ſtreue etwas Mottenpulver darauf, am Morgen findet man die toten oder betäubten Fliegen und kann ſie leicht entfernen.

182. Übler Mundgeruch nach dem Genuß von Zwiebeln.

Nach dem Genuß von Zwiebeln wird der Atem oft unangenehm. Der Geruch verſchwindet ſogleich, wenn man ein Glas friſche Milch trinkt.

183. Mittel gegen Froſtbeulen.

Petroleum iſt in vielen Fällen hilfreich gegen Beulen. Man legt mit Petroleum getränkte Leinwand oder Warte über die erfrorenen Stellen, befeſtigt ſie mit einer Binde und läßt dieſen Verband während der Nacht liegen. Nach einigen Tagen bilden ſich kleine Blaſen, mit deren Heilung der Froſt verſchwunden iſt.

184. Beim Haarwaſchen

gebe man dem letzten Spülwaſſer etwas Eſſig zu. Das verhindert frühzeitiges Ergrauen und gibt dem Haar weichen Glanz.

Um das Haar für längere Zeit loſe und duftig zu machen, ſchlägt man Eiweiß zu Schaum und reibt nach dem Waſchen etwas davon in die Haare.

Ein weiteres vorzügliches und wenig bekanntes Mittel iſt: Man ſchneidet eine große Zwiebel fein, ſetzt ſie in zirka 100 g Franzbranntwein auf, läßt es 14 Tage ſtehen. Dann ſiebt man dies durch, verdünnt es mit knapp zwei Teilen Waſſer und ſetzt Parfüm oder Kölniſches Waſſer zu. Mit dieſem Präparat die Kopfhaut jeden zweiten Tag eingerieben, heilt und ſtärkt man die Haarwurzeln.

185. Mittel gegen Haarausfall.

Man koche 60 g Klettenwurzeln, die man vorher reinigt, mit 2 Liter Waſſer bis zur Hälfte ein, ſiebt es durch, gießt ein Viertel Liter Franzbranntwein dazu und bewahrt es in einer zugekorkten Flaſche. Hiermit iſt täglich die Kopfhaut ſtark einzureiben.

186. Gegen Naſenröte

hilft tägliches Einpinſeln der Naſe mit farbloſer Jodtinktur (A Jodi decolorata).

187. Bei juckender Kopfhaut

ſind Waſchungen mit folgender Miſchung zu empfehlen: Weinſäure 10 g, Salizylſäure ½ g, Kölniſches Waſſer 20 g, Rizinusöl 4 g, Spiritus 166 g. — Die Waſchungen ſind einmal wöchentlich auszuführen und müſſen bei Sprödigkeit der Haut ſofort aufgegeben werden.

188. Mundwaſſer zur Befeſtigung der Zähne bzw. des Zahnfleiſches.

Man miſcht 33 g gepulverte Myrrhen, 33 g gepulverte Chinarinde und 33 g Kampfer, Setzt dieſes mit 500 g Weingeiſt an und läßt es einige Tage ziehen, wonach man es filtriert und davon einen Teelöffel auf ein Glas Waſſer zum täglichen Ausſpülen nimmt.

189. Mittel, die Zähne gut zu erhalten.

Gewöhnlicher Branntwein und Kalmus werden in einer Flaſche angeſetzt und die Zähne und das Zahnfleiſch jeden Morgen abgerieben. Auch das Abreiben mit Kalmus allein iſt ſehr gut für die Zähne.

190. Gegen Biſſe und Stiche von Inſekten,

beſonders von ſolchen Tieren, die ſaueres Gift in die Wunden ſtrömen laſſen, als Bienen, Hummeln, Mücken, Wanzen uſw. eignet ſich am beſten Waſſerglas. Auch kann dieſes als Hauptreinigungsmittel zum Entfernen von Teer, Lack, Pflaſter u. a. verwendet werden.

191. Eiſerne Herdeinfaſſungen

glänzen wie Silber, wenn man ſie täglich mit feinem Schmirgelpapier abreibt.

192. Ein gutes Mittel gegen den Schlucken

beſteht darin, daß man ein Löffelchen voll geſtoßenen Zucker in den Mund nimmt und raſch hinunterſchluckt. Meiſtens wirkt es ſofort, ſonſt kann man es wiederholen.

193. Das Kochſalz als Heilmittel im Hauſe.

Ermüdete Füße werden mit ſtarkem Salzwaſſer abgewaſchen, was äußerſt ſtärkend und wohltuend wirkt. Bekannt iſt, daß Gurgeln mit Salzwaſſer bei einfachen Halsentzündungen vortrefflich hilft; auch öfters Einziehen lauwarmen Salzwaſſers durch die Naſe iſt ein ausgezeichnetes Heilmittel gegen Schnupfen.

194. Gegen rheumatiſche Schmerzen

wird eine aus 90 g Ameiſenſpiritus, 2 g Rosmarinöl und 1 g Wintergrünöl beſtehende Miſchung mit beſtem Erfolge in Anwendung gebracht. Man verreibt die Flüſſigkeit auf der ſchmerzenden Stelle.

195. Hände von tadelloſer Weiße zu bekommen.

40 g reines Lanolin, 20 g Kampferſpiritus, 1 g Bergamotte-Eſſenz gemiſcht. Es muß, um vollen Erfolg zu erzielen, abends vor dem Schlafengehen angewendet werden. Leichte Einreibungen davon tagsüber gleich nach dem Waſchen gemacht, ſolange die Haut noch feucht iſt, werden den Erfolg noch erhöhen und beſchleunigen.

196. Kaffee zu prüfen.

Gemahlen geröſteten Kaffee kann man auf folgende Weiſe auf Verfälſchungen prüfen. Man ſchütte den Kaffee in ein hohes Zylinderglas mit Waſſer. Der Kaffee ſteigt in dem Waſſer in die Höhe und bildet eine obenaufſchwimmende Schicht. Alle anderen Röſtprodukte - von Zichorie, Rüben, Getreide, Eicheln, Kaſtanien uſw. fallen dagegen zu Boden.

197. Um Pilze für den Winter zu trocknen

lege man ſie, nachdem ſie fein in Scheiben geſchnitten ſind, an die Sonne und ſchütze ſie vor Fliegen durch darübergelegte feine Gaze, Anſtatt in der Sonne kann man ſie auch in der Ofenröhre trocknen.

198. Um Fiſche aufzubewahren,

lege man ſie in eine tiefe Schüſſel mit Salzwaſſer. Man waſche ſie vor dem Kochen gut ab.

199. Butter erhält man wochenlang friſch,

wenn man ſie in folgender Weiſe behandelt: Man drückt die Butter feſt in einen Steintopf und läßt einen kleinen Raum frei. Den Topf ſtelle man umgekehrt auf einen tiefen Teller mit Waſſer. Das Waſſer muß täglich erneuert werden.

200. Eiweiß ſteif machen,

beſonders von eingelegten Eiern, geht ſchnell, wenn man etwas Zitronenſaft zuſetzt.

201. In Kalk eingelegte Eier

laſſen ſich ſehr gut kochen, wenn man an einer Spitze mit einer Nadel ein kleines Loch macht. Man ſetze ſie dann mit kaltem Waſſer auf und läßt ſie einige Minuten kochen. Solche Eier ſchmecken wie friſche. Die dazu verwendete Nadel muß aber dünn ſein, ſonſt kochen die Eier aus.

202. Zuckererſparnis beim Kochen von Rhabarber oder Pflaumen.

Kocht man Rhabarber oder Pflaumen und tut etwas Natron daran, braucht man halb ſoviel Zucker. Nur muß das Natron, bevor man Zucker daran macht, erſt mit den Pflaumen oder dem Rhabarber aufkochen laſſen.

203. Milch friſch zu erhalten

iſt in den Sommertagen ſehr ſchwierig. Ein Mittel, ſie vor dem Gerinnen und Sauerwerden zu ſchützen, beſteht in einer Zugabe von Zucker, mit dem ſie abgekocht wird. Auf 1 Liter Milch darf nur ein knapper Eßlöffel genommen werden, ſie hält ſich trotz warmen Wetters und bedrohlicher Gewitterneigung einige Tage gebrauchsfähig.

204. Dürre welke Nüſſe aufzufriſchen.

Auf die ausgemachten Nußkerne gießt man gut geſalzenes heißes Waſſer. Nach dem Erkalten des Waſſers können die Kerne geſchält werden wie im Herbſt; auch ſchmecken ſie dann wie ganz friſche Nüſſe.

205. Kopfſalat wird feſt und von Inſekten befreit,

indem man dem Waſſer, in dem man den Kopfſalat wäſcht, ein paar Tropfen Zitronenſaft beifügt, anſtatt Salz.

206. Einfache Milchprobe.

Eine Stricknadel taucht man ſenkrecht in die Milch. Bleibt an der Nadel eine Spur Milch hängen, ſo iſt dieſe nicht mit Waſſer verdünnt. Bleibt aber keine Milch an der Nadel hängen, ſo iſt es ſicher, daß in der Milch Waſſer iſt.

207. Ein Mittel, um Fleiſch friſch zu erhalten,

Um rohes Fleiſch friſch zu erhalten, reibt man es mit Eſſig ab, dann bleibt es friſch und wird außerdem zarter.

208. Übel riechende und gefrorene Eier.

Bei übelriechenden Eiern laſſe man das aufgeſchlagene Ei einige Stunden oder über Nacht an der Luft ſtehen. Der ſchlechte Geruch iſt dann verſchwunden. Wenn die Eier gefroren ſind, nehme man eine Schüſſel mit friſchem Waſſerleitungswaſſer, füge etwas Salz bei und laſſe die Eier eine Stunde darin liegen.

209. Verſalzene Speiſen

befreit man von dem Salzgehalt durch Mitkochen eines ſilbernen Löffels.

210. Schokoladengußglaſur

auf Backwaren wird völlig trocken und feſt, wenn man dem Guß einen Eßlöffel flüſſig gemachtes Palmin zugibt. Man ſtreiche dann ſchnell auf.

211. Hefe prüft man

auf ihre Triebkraft, wenn man ein Stück in ein Gefäß mit heißem Waſſer fallen läßt. Wenn die Hefe an die Oberfläche ſteigt, ſo iſt ſie zu gebrauchen.